Feuerland

Feuerland - Endlich wieder Bäume ;-)

Die Landschaft

Endlich. Nach einigen tausend km Patagonischer Steppe gibt es in Feuerland wieder etwas Abwechslung: Berge, z.T. schon mit deutlich Schnee, Seen und vor allem Bäume. Die ewige flache Steppe ist uns schon langsam auf's Gemüt geschlagen. Feuerland hat uns dafür mehr als entschädigt. Wie, seht Ihr unten auf den Bildern.

Das Wetter

Der unerträgliche Wind, der entlang der gesamten Küste weht, hat endlich nachgelassen, zeitweise sogar aufgehört. Und in Feuerland hatten wir immer ca. 18-20 Grad, eine sehr angenehme Reisetemperatur.

Etwas schwieriger ist es mit den Tages- und Nachtzeiten bzw. Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Hier unten in Feuerland geht die Sonne schon mitten in der Nacht auf und auch erst mitten in der Nacht unter. Man sitzt also um 9 Uhr abends bei strahlendem Sonnenschein beim Essen und geht ins Bett, solange es noch hell ist. Sehr gewöhnungsbedürftig.

Übernachten

Wir haben was neues entdeckt: Cabanas. Nette kleine Hütten, manchmal sogar richtige kleine Häuser, i.d.R. ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit kleiner Küche. Das ist sehr angenehm, weil man doch mehr für sich ist, als in einem Hotel. Und die Tatsache, auf das Hotelfrühstück (siehe Essen) verzichten zu müssen, ist nicht ganz so hart ;-)

Das Essen

Erstmal ein paar Worte zum klassischen Frühstück. Obligatorisch: Cafe con Leche (Kaffee mit Milch, meist lecker, oftmals aber auch Brösel-Kaffee zum selber auflösen). Dazu ein "Media Luna" ("Halbmond", wir würden sagen ein "Hörndl"). Und mit etwas Glück aufgeschnittene, getoastete (daurch zu Stein erstarrte) Baguette-Scheiben mit Butter und Marmelade.  

Mittags haben wir in den letzten drei Wochen ein paarmal zu oft Sandwiches gekauft. Jedenfalls stellt es uns nun bei schlabbrigem Weissbrot mit Schinken und Käse mittlerweile die Haare auf. Die Alternative: Schnell irgendwo einkehren und einen Hamburger essen. Meine neueste Erfahrung: Auf der Karte gab es den Hamburger wahlweise mit Tomate, mit Salat, mit Schinken und mit Käse. Und als weitere Option: Den Hamburgesa completa. Ich habe natürlich angenommen, das wäre der Hamburger mit allem. Falsch gedacht. Es kam ein extrem flachgedrücktes Fleischpflanzerl mit einem Spiegelei oben drauf ;-)

Grenzübergänge

Ein Drama. Von Argentinien nach Chile oder umgekehrt, es ist ein Desaster von mindestens einer Stunde (wenn's dumm läuft pro Land).

Das Ganze läuft so. Man stellt sich in die Schlange im Ausreiseland, bekommt dort einen Zettel mit vier Durchschlägen. Füllt man aus. Geht an Schalter 1. Der nimmt einen der Zettel, tut rum, stempelt was drauf. Selbiges Schalter 2. Der stempelt nun auch noch in den Pass. Dann noch der Zoll. Damit man ja nichts böses dabei hat. Im Gegensatz zu USA sind die hier nicht auf Waffen und Sprengstoff aus, sondern auf Obst und Gemüse (man kriegt eine ewig lange Liste mit Obst- und Gemüsesorten, die böse sind, neulich mussten wir Bananen wegwerfen).

Danach fährt man in der Regel so 20 km weiter. Dort sitzt dann das Einreiseland. Selbes Spektakel. Lustig ist auch, dass die Person an sich ziemlich egal ist. Wenn einer mit beiden Pässen (oftmals erledigt das hier auch einer für eine ganze Truppe) da reingeht, dann passt das. Wichtig ist hier nur das Auto. Um das Auto mit von A nach B zu nehmen braucht man "Authorisierungen". Die sind super teuer, kommen auch mit vier Durchschlägen, und jeder will einen. Kostet uns jedesmal einen heiden Kampf, möglichst wenig von den Durchschlägen herzugeben.

Tankstellen

Man hat uns gewarnt. Aber wir wollten es ja nicht wahrhaben. Also standen wir an der Grenze von Argentinien nach Chile in Feuerland an der Tankstelle und der gute Mann schüttelte den Kopf uns sagte, Benzin ist aus. Ganz prima. Aber die nächste Tanke wäre schon in 90 km. Ein Blick auf die Tankanzeige sagte uns, das könnte mal eben so klappen. 5 km weiter sagte das Schild, dass es jetzt noch 96 km wären. Auf der anderen Seite der Grenze, nochmal ein Stück weiter, waren es dann plötzlich 116 km (nein, wir sind nicht in die verkehrte Richtung gefahren. Das mit den Entfernungen ist hier so eine Sache ... mal holt man auf 100 km 10 auf, mal verliert man welche ...). Uns wurde anders. Die Strecke ist jetzt nicht unbedingt gut befahren. 40 km vor der Tanke blinkte dann die Reservelampe. Schluck. Aber wir haben es geschafft. An dieser Stelle ein Rat an alle: Für eine Reise in Gegenden mit echten Strecken sollte man bei der Wahl des Mietwagens auf die Tankgröße achten. 40 Liter ist echt ein Witz.

 

Im Folgenden wie immer ein paar Fotos, um unsere Eindrücke etwas bildlicher zu machen ;-)


Lago Fagnano

In Feuerland gibt es einige große und wunder-wunderschöne Seen. Da können unsere bayrischen Seen kaum mithalten. Hier im Bild der Lago Fagnano, 100 km lang. 

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Unsere Cabana

Das neu entdeckte Wohnen im eignen Haus (wie oben beschrieben). Eine wirklich tolle Alternative zum normalen Hotelzimmer. Und dann noch der Blick auf den See von Bild 1 ... super!

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Noch ein See

Einzig schade: Es ist zu kalt zum Baden. Auch im hiesigen Sommer gehen die Temperaturen vermutlich nicht oft über 25 Grad und der See hatte (gefühlte) 13 Grad. Aber auf der Terrasse liegen, die Aussicht genießen und relaxen ist ja auch was.

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Schafe

Das meistgesehene Tier in Patagonien. Auf jeder Wiese links und rechts der Strasse anzutreffen. Vom abgebrühten "ich bleib hier sitzen, fahr Du doch wo anders lang"-Schaf zum "Du bist zwar mit Deinem Auto noch 100 m weg, aber sicherheitshalber renne ich mal in Panik los"-Schaf ist alles vertreten. Lustig ist auch, dass immer die Hälfte mit Pelz ist (und unwahrscheinlich schmutzig, so richtig dunkelgrau) und die andere Hälfte schon geschoren. Und auch bemerkenswert: Ein Teil der Schafe hat einen r ichtig langen puschligen Schwanz. Sehr witzig, wenn sie dann davonhoppeln.

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Die ersten Berge

In Feuerland ist es, entgegen dem Festland, schon wieder ziemlich bergig. Und auch im Sommer liegt hier weit herunter Schnee.

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Ushuaia - die südlichste Stadt der Welt

Kaum zu glauben, südlicher gibt's keine Stadt mehr. Und nur noch ein Katzensprung in die Antarktis ;-)

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Ushuaia - Am Fusse der Berge

Irgendwie ein komisches Bild, die unzugänglichen Berge und davor die Stadt. Verleiht Ushuaia aber einen gewissen Charme.

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Ushuaia - Eine Touristenstadt

Leider ist Ushuaia auch eine ziemliche Touristenstadt. Nirgendwo haben wir (wenn überhaupt) so viel Deutsch und Englisch gehört. Ist man schon gar nicht mehr gewohnt ;-)

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Das südlichste Postamt der Welt

Post, die hier abgeschickt wird, bekommt den Stempel "Fin del Mundo" (Ende der Welt). Wir haben uns das gleich mal auf die letzte Seite in unsere Reisepässen stempeln lassen ;-)

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Nationalpark Tierre del Fuego

Ein Paradies - nicht nur für Pferde.

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Doch ganz schöne Entfernungen ;-)

Buenos Aires 3.063 km ... wir haben vermutlich mit unseren Abstechener noch ein paar mehr gebraucht. Aber zum Glück wollen wir ja nicht weiter nach Alaska ;-)

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Nochmal Nationalpark Tierra del Fuego

Unglaublich idyllische und unberührte Landschaft. Und komischerweise im Park kaum Touristen. wir haben einen Tag mit kleinen Spaziergängen verbracht und Kraft getankt für die Weiterfahrt.

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